Im Zentrum des jüdischen Viertels Krakaus steht die Fronleichnamsbasilika, Zeichen der Macht der polnischen katholischen Kirche und des Respekts, der ihr entgegengebracht wird. Die Legende besagt, dass die Kirche an der Stelle errichtet wurde, an der ein Dieb, der die nahe gelegene Allerheiligenkirche ausgeraubt hatte, Buße tat und seine Beute fallen ließ. Die Priester, die ihn gejagt hatten, erlebten das Wunder eines geheimnisvollen Lichts, das von der Stelle ausging, an der sich die Beute befand. Zur Feier des Wunders errichteten sie genau an dieser Stelle eine Kirche. Wer die Kirche bei Dunkelheit besucht, erlebt die gotische Architektur, wie sie in wunderbares Licht getaucht ist, und die Legende erwacht zum Leben.
Von außen ist die Kirche eine eher schlichte Ziegelkonstruktion, doch wer ihr Inneres betritt, entdeckt ihren wahren Glanz. Die gotischen Wände stehen in schönem Kontrast zu den spätbarocken Altären an jeder Säule. Werfen Sie einen Blick auf die Kanzel, ein Meisterwerk polnischer Schreinerkunst aus dem 18. Jahrhundert, auf dem ein goldenes Boot von zwei Meerjungfrauen gehalten wird. Nicht weit davon befindet sich der riesige goldene Altar aus dem frühen 17. Jahrhundert. Werfen Sie einen Blick auf seine Rückseite und bewundern Sie die traditionellen Holzarbeiten am Gestühl. In der Kirche befindet sich auch das wunderschöne Mausoleum des heiligen Stanislaw Kazimierczyk im Renaissance-Stil.
Von der Kirche aus führt ein kleiner, abgeschiedener Weg hinunter zum Kloster. Seit dem Bau der Kirche bewohnen die Kanonischen Regularen des Lateran dieses Kloster, und es hat sich nicht viel geändert. Werfen Sie einen Blick in die alte Klosterschule und spazieren Sie durch die schönen Gärten und den Pavillon aus dem 17. Jahrhundert. An der Seite des Gebäudes sind noch die Öffnungen zu sehen, durch die die Mahlzeiten an die Leprakranken weitergegeben wurden, die hier einst lebten.
Vom Hauptbahnhof aus erreichen Sie die Kirche in 30 Minuten zu Fuß. Die Fronleichnamsbasilika befindet sich im Herzen des Viertels Kasimierz und lässt sich daher gut im Anschluss an den Rundgang durch das jüdische Viertel besichtigen. Die Kirche ist täglich geöffnet, außer während der Gottesdienste. Achten Sie auf korrekte Kleidung. Tragen Sie keine kurzen Hosen oder ärmellosen Oberteile.